Selbstständig Mutter

Ich struggle doch nicht!

Kaum jemand spricht offen darüber, aber jede Mutter kennt es: Das ständige Jonglieren zwischen Job, Familie und Haushalt. Egal ob selbstständig oder angestellt – als Mutter ist man immer im Struggle mit sich selbst und der Organisation.

Kind 1 muss zum Training gebracht werden, Kind 2 hat noch einen Termin beim Kieferorthopäden, und ach ja, die Wäsche wartet in der Maschine. Gewaschen ist sie schon, aber das Zwischenstadium – Trocknen, Bügeln und Wegräumen – liegt noch vor einem. Und dann wäre da ja auch noch das Lernen: Muss ich noch was abfragen? Und bitte nicht vergessen, ausgewogen zu kochen.

Ganz nebenbei stellt sich die Frage: Wann war nochmal der Termin mit dem Kunden? Wie sieht es mit Social Media aus? Ist die Buchhaltung schon fertig? Natürlich können wir drölfzehn Sachen gleichzeitig erledigen – nicht, weil wir ein zusätzliches Gen tragen oder von Geburt an eine Superpower bekommen haben, sondern weil es einfach notwendig ist.

Deshalb sind halbtags arbeitende Mamis bei Arbeitgebern auch so beliebt. Wofür andere zwei Tage brauchen, sind wir gleich mal fertig.

Zeichnung von Frau mit Kaffeetasse in der Hand und vielen Post it auf dem Körper

Lass los!

Ich habe mir selbst so einen Druck gemacht, alles so perfekt wie möglich hinzubekommen, dass ich ganz vergessen habe, dass da Menschen in meiner Nähe sind, die mich unterstützen wollen und können. Zunächst musste ich mir selbst eingestehen, dass ich überhaupt Hilfe benötige. Als übergenaue Person bin ich zu der Erkenntnis gelangt: Perfektion ist echt langweilig!

Bei wem ist schon alles perfekt?

Gerade in den letzten Sommerferien ist so viel passiert, dass mein schlechtes Gewissen, der Familie gegenüber die perfekte Jongliererin sein zu müssen, obwohl das nie jemand von mir verlangt hat, regelrecht schlecht wurde. Aber meine Kinder meinten, das waren mega geile Ferien. Gut, dass sie sich mit ihrem Pfandflaschen-Geld irgendein ekliges Fertiggericht aus dem Automaten gekauft haben, fand ich allerdings nicht so prickelnd, aber wir haben festgestellt: Selbst gekocht schmeckt wohl besser.

In dieser Zeit habe ich gelernt, loszulassen – den Dingen seinen Lauf zu lassen und, dass auch die Kinder ihre Selbstständigkeit entdecken und leben dürfen. 

Perfektion...waaas?

Familie, Haushalt, Arbeit, Freunde – man kann nicht alles auf einmal machen, und das muss auch nicht sein!
Perfektion wird überbewertet – und das ist auch gut so.
Denn das Leben ist bunt, chaotisch, wild, schön – und eben nicht immer perfekt. Und genau das macht es so lebenswert!

In diesem Sinne – Tüdelü

Nadja Gsenger stellt sich Fragen

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